Die französisch-amerikanische Perspektive – die natürlich nicht die einzige ist – wird hier aus Gründen der Konvergenz und Evidenz gewählt und könnte gleichermaßen für Literaturkritik oder Musikkritik (insbesondere Jazz) entwickelt werden. Aber seit der „doppelten Erfindung“ des Kinos durch Edison und Lumière und angesichts der sehr großen Zahl von Filmen und Texten ist das französisch-amerikanische Objekt von paradigmatischer Bedeutung. Die aufkommende Dimension mehrerer Begriffe (beginnend mit dem des filmischen Autors, oder auteur) und die Beteiligung zahlreicher Intellektueller auf beiden Seiten des Atlantiks an der Debatte ist ein weiterer Grund zur Überlegung. Ziel dieser Vorlesung ist es, erstmals den theoretischen Rahmen und die historischen Schritte eines fünfjährigen Forschungsprogramms vorzustellen, das vom Institut universitaire de France (IUF) unterstützt wird. Einerseits müssen wir den Begriff „Kritik der Kritik“ klar definieren und diesen sehr eigenartigen Gegenstand verstehen, der dem Diskurs statt der Kunst gewidmet ist. Andererseits muss der Fokus auf unterschiedliche historische Beispiele von Schreibstrategien im spezifischen Bereich der Filmkritik gelegt werden.